C@NTASTORIE

CANTO DI SOGNI … E DI BISOGNI

Umberto Castra und Luigi Fossati nehmen uns mit auf eine musikalische Reise durch die letzten 50 Jahre der Geschichte des italienischen „canzone d’autore“. Eine Gedächtnisübung, die ausgehend von den Werken der Cantautori die Tatsachen und Untaten eines Italiens nacherzählt, das schwer zu erzählen ist. Im Mittelpunkt stehen Momente der Zäsur, Brüche und Ereignisse, die eine Geschichte geprägt haben, die noch lange nicht verstanden ist.

MUSIKALISCHE LESUNGEN

C@ntastorie präsentieren musikalische Lesungen („Verbotene Kinder“, „Migrando“, sowie „ad hoc“ Programme zu den Themen „Frieden“, „Mafia”, …), die aus wahren Episoden bestehen, erzählt von Marina Frigerio, und Liedern der Migration, gesungen und gespielt durch die Musiker Umberto Castra und Luigi Fossati.

„Verbotene Kinder“

Ihre Väter und häufig auch ihre Mütter mussten auswandern, um den Lebensunterhalt zu sichern. Sie selbst blieben zurück bei Tanten, Onkeln oder Grosseltern; später holten sie ihre Eltern zu sich in die Schweiz. Hier wurde deren Nachwuchs aber wegen fremdenpolizeilicher Auflagen oft versteckt und sich selbst überlassen. Hinter den Mauern spielten sich wahre Familiendramen ab. Die Kinderpsychologin Marina Frigerio erzählt aus ihrem Buch „Verbotene Kinder“ bewegende Geschichten ehemaliger Saisonnierskinder. Es entsteht so ein musikalisch-theatralisches berührendes Programm. Die Veranstaltung regt zum Nachdenken über die Probleme heutiger Sanspapiers an und stellt die Frage nach der Ethik in der Einwanderungspolitik.

„MIGRANDO“

Die italienische Immigration in die Schweiz begann vor mehr als hundert Jahren. Ihre Themen waren lebensgefährliche und schlecht bezahlte Arbeit, Rassismus, Verhinderung der Familienzusammenführung, aber auch neue Freundschaften, Zeichen der Solidarität, Interessen und Liebesgeschichten zwischen Italien und der Schweiz. Wir hören Episoden der Solidarität und der Freundschaft, die sich mit Geschichten der Diskrimination und der Ungerechtigkeit vermischen und das Schicksal einer Gemeinschaft, die heute aus dem Land, das sie aufgenommen hat, nicht mehr wegzudenken ist.

Hundert Jahre Geschichte stellen ein Kapital von Erfahrungen dar, die für Italien nützlich sein können. Heute sind es Menschen anderer Nationen, die nach Italien einwandern, bis vor wenigen Jahren waren es die Italiener, die auswanderten.

Die Reihenfolge und Auswahl der Erzählungen jeder Vorführung können an die speziellen Wünsche und Vorstellungen der Organisatoren und an das anwesende Publikum angepasst. Ein Anlass dauert circa eineinhalb Stunden.

Werke von Marina Frigerio, aus denen die meisten der dargestellten biographischen Erzählungen stammen: 

Marina Frigerio, „Bambini proibiti“, Casa editrice Il Margine, Trento, 2012.
Marina Frigerio, Simone Burgherr, „Versteckte Kinder. Saisonnierskinder und ihre 

Eltern erzählen“, Rex Verlag, Luzern 1993
Marina Frigerio, Susanne Merhar, „Und es kamen Menschen. Die Schweiz der 

Italliener.“, Rotpunktverlag, Zürich 2004